Eine moderne waschmaschine mit trommelreinigung klingt nach der perfekten Lösung: ein Knopfdruck – und die Maschine reinigt sich selbst. Doch viele Nutzer glauben, das ersetze jegliche Wartung und Pflege. Das stimmt so nicht.
In diesem Artikel räumen wir mit fünf typischen Irrtümern auf, die sich rund um die Trommelreinigung hartnäckig halten – und zeigen dir, was die Funktion kann, wo ihre Grenzen liegen und wie du sie richtig einsetzt.
Irrtum 1: Die Trommelreinigung ersetzt alle anderen Reinigungsmaßnahmen
Viele denken: „Wenn ich regelmäßig das Reinigungsprogramm laufen lasse, muss ich mich um nichts mehr kümmern.“ Tatsächlich reinigt das Programm vor allem die Trommel – nicht aber:
- die Türdichtung, in der sich oft Wasser und Flusen sammeln
- das Waschmittelfach, in dem sich gerne Rückstände ablagern
- das Flusensieb, das regelmäßig geleert werden muss
- die Zulaufschläuche oder das Einspülfach
Richtig ist: Trommelreinigung ist ein Teil der Pflege, ersetzt aber nicht alles. Du solltest zusätzlich alle 4–6 Wochen Dichtung, Fach und Filter kontrollieren.
Irrtum 2: Man braucht keine Reinigungsmittel – heißes Wasser reicht
Ja, viele Trommelreinigungsprogramme laufen bei 60–90 °C – das entfernt viele Keime. Aber bei hartnäckigen Ablagerungen oder Biofilm reicht das nicht immer aus. Vor allem:
- bei häufigem Gebrauch von Flüssigwaschmittel
- bei seltener Nutzung der Funktion
- bei starkem Kalkgehalt im Wasser
Besser ist: Alle paar Durchläufe ein Zusatz wie Maschinenreiniger, Natron oder Zitronensäure. Das verstärkt die Reinigungswirkung deutlich – ganz ohne großen Aufwand.
Irrtum 3: Nur alte oder verschmutzte Maschinen brauchen das
Manche denken, Trommelreinigung ist nur etwas für alte Geräte, die schon „müffeln“. Doch gerade neue Maschinen, die regelmäßig mit Flüssigwaschmittel und bei niedrigen Temperaturen betrieben werden, sind anfällig für Ablagerungen.
Besonders gefährdet sind:
- Nutzer, die immer nur bei 30–40 °C waschen
- Haushalte mit vielen Waschgängen pro Woche
- Maschinen, deren Tür nach dem Waschen geschlossen bleibt
Fazit: Vorsorge ist besser als Nachbessern – Trommelreinigung ist eine vorbeugende Maßnahme, keine Notlösung.
Irrtum 4: Ich merke doch, wenn die Maschine schmutzig ist
Viele glauben, Geruch oder sichtbare Ablagerungen seien ein klares Zeichen für Verschmutzung. Doch Bakterien, Biofilm oder Kalk entstehen unsichtbar und oft geruchlos – bis es zu spät ist.
Die Folgen können sein:
- langsam zunehmender Energieverbrauch
- schlechtere Waschergebnisse
- verkürzte Lebensdauer von Heizung und Sensoren
Besser ist: Reinigungsroutine nach Zeit, nicht nach Geruch – z. B. alle 4 Wochen ein Reinigungsprogramm durchführen, auch wenn alles „normal“ wirkt.
Irrtum 5: Trommelreinigung ist überflüssig, wenn ich oft heiß wasche
Natürlich hilft ein 60- oder 90-Grad-Waschgang mit Vollwaschmittel dabei, Keime abzutöten. Aber: Bei diesen Programmen wird gleichzeitig Wäsche gewaschen – also Textilien, die Schmutz, Hautfett und Fasern abgeben.
Das bedeutet:
- Die Trommel wird bei jedem Waschgang wieder belastet
- Rückstände setzen sich im Wasserablauf und hinter der Dichtung ab
- Die gesamte Maschine wird nicht gleichmäßig gereinigt
Besser ist: Neben regelmäßiger heißer Wäsche auch gezielt ein Reinigungsprogramm nutzen – ohne Beladung, mit maximaler Temperatur und Spüleffekt.
Was Trommelreinigung wirklich kann – und was nicht
| Was sie kann | Was sie nicht kann |
| Bakterien und Biofilm in der Trommel reduzieren | Manuelle Pflege von Dichtung und Fach ersetzen |
| Gerüche vorbeugen und beheben | Flusensieb reinigen |
| Energieverbrauch durch saubere Heizung senken | Kalkablagerungen bei hartem Wasser vollständig vermeiden |
| die Lebensdauer der Maschine verlängern | schlecht dosiertes Waschmittel ausgleichen |
Fazit: Trommelreinigung ist nützlich – aber kein Wundermittel
Eine waschmaschine mit trommelreinigung ist eine wertvolle Unterstützung im Alltag. Sie macht die Pflege einfacher, effektiver und bequemer – ersetzt aber nicht alle Aufgaben. Wer zusätzlich regelmäßig kleine Reinigungsmaßnahmen durchführt, profitiert von langfristig hygienischer Wäsche, weniger Wartung und einem zuverlässig funktionierenden Gerät.
Denn: Die beste Technik nützt nur dann etwas, wenn man sie richtig versteht – und bewusst nutzt.